Checkliste: Ist meine Bounce-Rate in Ordnung?

Das Schlimmste, was Ihren Mails zustoßen kann, ist: Sie kommen zurück. Man spricht dann von einem Bounce oder Rückläufer. Der Grund, warum Mails zurückkommen, ist in den meisten Fällen: Die Adresse, an welche Sie die Mail geschickt haben, existiert nicht (mehr).

Generell ist es wichtig, die Bounce-Rate im Blick zu behalten. Denn ist sie zu hoch, dann können Sie auf den schwarzen Listen der Mailprovider landen und keines ihrer Mails wird dann mehr angenommen.

Doch woher weiß ich, ob meine Bounce-Rate in Ordnung ist?

Folgende Checkliste sollten Sie Schritt für Schritt abarbeiten, wenn Sie sichergehen wollen, dass Sie auf der sicheren Seite sind:

1. Bounce-Rate: Welche Art von Bounces habe ich?

Illustration Bouncing Ball-Bounce-Rate-Mail

Bounce heißt so viel wie abprallen, zurückspringen oder
zurückwerfen. Bei Hüpfbällen eine erwünschte Eigenschaft, bei
Mails eher ungeliebt.

Generell sollten Sie sich ansehen, welche Arten von Bounces Sie haben. Es gibt:

Soft Bounce: Wenn z.B. das Postfach des Empfängers voll ist oder der Server kurzzeitig nicht erreichbar ist, dann gibt es einen Soft Bounce. Generell ist alles in Ordnung von Ihrer Seite her, nur beim Empfänger gibt es vorübergehend Probleme.

Hard Bounce: Die Adresse des Empfängers ist nicht gültig.

Block Bounce ist eine Variante des Hard Bounce. Diese tritt z.B. auf, wenn Sie auf der Blacklist stehen.

Gegen Soft Bounces können Sie nicht viel tun. Die Anzahl der Hard Bounces und Block Bounces dagegen sollten Sie versuchen so niedrig wie möglich zu halten.

2. Wie hoch ist zu hoch?

Absolute Zahlen anzugeben, ist nicht sinnvoll. Zu sehr unterscheiden sich die Bounce Raten. Faktoren, die eine Rolle spielen, sind beispielsweise:

  • Branche
  • Häufigkeit, in der Mails verschickt werden
  • Absolute Größe der Empfängerliste
  • Loyalität der Empfänger

Allgemein gilt: Je größer die Empfängerliste, desto größer die Bounce-Rate. Aber dazu gibt es viele Ausnahmen.

Aus verschiedenen Quellen finden sich typische (Hard-)Bounce Raten von Versendern, die von 3 Prozent (für Vereine und Clubs) reichen, über 8 Prozent (Versicherungen, Institutionen) bis hin zu 13 Prozent (Immobilien, Finanzberatung).
Bei anderen Versendern bewegen sich die Statistiken eher im Bereich von 0,2 bis 1,3 Prozent.

Fazit: Liegt Ihre Rate an Hard Bounces unter 1 Prozent, müssen Sie sich nicht viele Sorgen machen. Liegt sie über 3 Prozent, besteht akuter Handlungbedarf.

Aber: Behalten Sie auf jeden Fall die Entwicklung im Auge. Entscheidend ist die langfristige Entwicklung Ihrer persönlichen Bounce Rate.
Liegt ihre Bounce Rate üblicherweise bei 0,1 Prozent, dann ist das erfreulich. Steigt sie aber plötzlich auf 1 Prozent an, dann hat sie sich verzehnfacht und Sie sollten unbedingt herausfinden, was da passiert ist.

3. Ist meine Liste in Schuss?

Haben Sie Ihre Empfängerliste gerade neu in ein E-Mail-Managementsystem importiert, können Fehler in der Formatierung die Ursache für einen fehlerhaften Import und damit für hohe Bounce Raten sein. Das sollten Sie als erstes ausschließen.

Pflegen Sie in jedem Fall regelmäßig Ihre Empfängerliste. Alle Mailadressen, die mehrfach hintereinander Hard Bounces provozieren, streichen Sie von der Liste. Nur so erhalten Sie langfristig die Qualität Ihre Empfängerliste.

4. Sollte ich Empfänger re-validieren?

Ist die Bounce Rate sehr hoch, kann es sich ein Großreinemachen lohnen. Sie machen einen radikalen Schnitt und schicken an alle Empfänger eine Mail, mit der Bitte, ihr Newsletterabo zu bestätigen.

Wer das nicht tut, fliegt von der Liste.

Damit stellen Sie sicher, dass nur noch die Menschen Ihre Mails bekommen, die sie auch tatsächlich wollen.

Natürlich ist das eine extreme Maßnahme, aber langfristig haben Sie nichts davon, wenn die Empfänger Ihrer Mails kein Interesse an diesen haben.

5. Sollte ich die Sendefrequenz erhöhen?

Was man auch in den Statistiken sieht: Je häufiger an eine Empfängerliste Mails verschickt werden, desto geringer ist die Bounce-Rate.

Denken Sie also darüber nach, ob Sie vielleicht Ihre Sendefrequenz erhöhen sollten.

Das führt vor allem zu zwei Dingen:

  • Weniger Leute vergessen, dass sie Ihren Newsletter abonniert haben und daher markieren weniger Ihre Mails als Spam.
  • Sie haben bei jeder einzelnen Aussendung weniger ungültige Adressen. Diese fallen Stück für Stück auf und können von der Liste genommen werden – statt z.B. 400 Bounces bei einer monatlichen Aussendung haben Sie nur noch 100 bei einer wöchentlichen Aussendung. (Voraussetzung ist natürlich, dass Sie Ihre Liste wie oben empfohlen pflegen und die Adressen streichen, die mehrfach gebounct haben.)
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Über den Autor:
Jens Jacobsen

Jens Jacobsen ist Gastautor für das Evalanche-Blog und arbeitet seit 1998 als Konzepter und Berater fürs Web. Er unterstützt etablierte Unternehmen wie auch Startups beim Erstellen von Websites, Apps und interaktiven Anwendungen. Sein Schwerpunkt liegt darauf, die Sicht der Kunden und Nutzer von Anfang an einzubringen.

Er befasst sich mit User und Customer Experience, untersucht Bedürfnisse, Erwartungen und Verhalten der Nutzer und optimiert mit diesem Wissen Bestellprozesse wie auch die gesamte digitale Kommunikation. Auch hilft er Unternehmen bei der Neukundengewinnung und Marketing Automation.

In seinen Büchern „Website-Konzeption“ (1. Auflage 2001, 8. Auflage 2016) und „Praxisbuch Usability & UX“ (2017) gibt er sein Wissen weiter, ebenso bei Coachings und Seminaren.

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