Customer Journey Tracking: Tipps für die rechtskonforme Umsetzung

Das Customer Journey Tracking ist vielen Unternehmen längst ein Begriff. Kein Wunder, denn durch das Verfolgen der Kundenreise über alle Interaktionspunkte hinweg, erhalten Marketer einen 360°-Blick über die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden. Warum das gerade im B2B so wichtig ist, wie die Customer Journey Analyse datenschutzkonform bleibt und welche Rolle Marketing Automation und andere Tools spielen, erfahren Sie hier.


Was genau bedeutet Customer Journey Tracking?

Durch das Customer Journey Tracking, also die Nachverfolgung und Analyse der Customer Journey (Kundenreise) eines Interessenten, können B2B-Marketer wichtige Informationen über einen potenziellen Kunden – etwa einen Websitebesucher, einen Abonnenten oder einen Lead – nutzen. So können sie ihn entlang des Sales Funnel zum richtigen Zeitpunkt mit passenden Inhalten versorgen. Dabei sehen Customer Journey Analytics von Unternehmen zu Unternehmen verschieden aus. Das liegt vor allem daran, dass natürlich auch die Touchpoints je nach Branche, Geschäftsmodell, Kampagne und Co. variieren. Was Unternehmen in ihren Tracking-Prozessen jedoch eint, ist die Art und Weise, wie das Tracking funktioniert: Mit Hilfe von verschiedenen Tracking-Methoden wie der Nachverfolgung durch Pixel oder Links, überwachen und analysieren Unternehmen die Reise ihrer Interessenten vom ersten Schritt an. Dieses Vorgehen verschafft Marketern einen optimalen Überblick über das Verhalten ihrer Interessenten in verschiedenen Entscheidungsphasen, fordert aber auch die Einhaltung klarer Datenschutzrichtlinien.


Warum ist Customer Journey Tracking im B2B so wichtig?

B2B-Unternehmen müssen die langen Entscheidungsprozesse von B2B-Kunden mit nutzwertigen Informationen begleiten - und dafür die Reise ihrer Kunden stets im Blick behalten. Dazu dient das Customer Journey Tracking. Nur wer die verschiedenen Phasen der Customer Journeys beobachtet und regelmäßig analysiert, erkennt, wo sich im Sales Funnel Potenziale heben lassen, um Produkte und Dienstleistungen bestmöglich zu präsentieren und Interessenten auf ihrem Weg zum Kaufabschluss nicht zu verlieren. Dabei geht es nicht nur darum, die Bedürfnisse und Pain Points der Zielgruppe besser zu verstehen, sondern auch anhand gesammelter Informationen automatisch passenden Content auszuspielen. So können Unternehmen ihre Interessenten dank analysegestützter Marketing Automation exakt an der Stelle abholen, an der sie gerade stehen, und sie mit passenden Informationen vom nächsten Schritt Richtung Kauf überzeugen. Das Customer Journey Tracking ist für B2B-Unternehmen also kein Nice-to-have, sondern von entscheidender Bedeutung, um erfolgreich Conversions und damit Umsatz zu erzielen.


Customer Journey Tracking: Die Datenquellen

Die Verfolgung der Customer Journey erfordert eine umfassende Datensammlung aus verschiedenen Quellen, um ein präzises Bild des Kundenverhaltens zu erhalten. Einige wesentliche Datenquellen und -arten, die für das Customer Journey Tracking genutzt werden können, sind folgende:

Website-Tracking

Icon Website-Tracking

Das Website-Tracking umfasst verschiedene Aspekte wie die Verfolgung von Page Views, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, welche Inhalte für den Kunden besonders relevant sind. Hierbei werden die besuchten Seiten analysiert, um Einblicke in die Interessen und Präferenzen der Besucher zu gewinnen. Auch das Klickverhalten sowie die Verweildauer spielt eine Rolle und bietet dank Customer Journey Analytics einen Überblick über die getätigten Klicks auf Links, Schaltflächen und andere Elemente.

E-Mail-Tracking

Icon E-Mail-Tracking

Im Rahmen des E-Mail-Trackings erfassen und analysieren Marketer verschiedene Kennzahlen, um das Verhalten der Empfänger besser zu verstehen. Hierzu gehört beispielsweise die Messung der Öffnungsraten, die Auskunft darüber geben, wie häufig und zu welchem Zeitpunkt Empfänger E-Mails öffnen.

CRM-Systeme

Icon CRM-Systeme

Auch Customer Relationship Management-Systeme sind ein wichtiger Bestandteil des Customer Journey Trackings. Sie ermöglichen eine umfassende Dokumentation der Kundeninteraktion über verschiedene Kanäle hinweg und bilden so eine ganzheitliche Kundenhistorie ab. Auf Grundlage dieser Daten – und in Verbindung mit einem Marketing Automation Tool – können Marketer personalisierte Empfehlungen ausspielen und Interessenten passgenau am jeweiligen Touchpoint anzusprechen. Die Integration von CRM und Marketing Automation lässt sich beispielsweise über Konnektoren realisieren.

Soziale Medien

Icon Soziale Medien

Social Media Marketing liefert einen wahren Schatz an Informationen über Interessen, Vorlieben und Verhalten der Zielgruppe. Durch das Tracken von Likes, Shares und Kommentaren können Unternehmen die Resonanz ihrer Beiträge auf sozialen Plattformen genau analysieren. Über die Customer Journey Analyse auf sozialen Medien sind Marketer in der Lage, Trends, Bedürfnisse und Meinungen ihrer Zielgruppe zu identifizieren und eigene Inhalte anzupassen.

Online-Werbekampagnen

Icon Online-Werbekampagnen

Insbesondere bei Online-Werbekampagnen ist das Customer Journey Tracking von Bedeutung. Durch die Nachverfolgung von Klickverhalten und Co. verstehen Marketer, wie Nutzer auf Anzeigen reagieren und welche Schritte sie daraufhin unternehmen.

Direktes Kundenfeedback

Icon Direktes Kundenfeedback

Um tiefere Einblicke in die Bedürfnisse und Zufriedenheit der Kunden zu gewinnen, sind auch Umfragen, Online-Rezensionen und direktes Kundenfeedback wertvolle Instrumente. Kundenfeedback jedweder Art ermöglicht es, dank Informationen aus erster Hand datengestützte Entscheidungen für die Optimierung der Customer Journey zu treffen.


Customer Journey Tracking: Die Datenarten

Durch all diese Datenquellen gelangen Marketer dank des Customer Journey Trackings an eine Vielzahl von unterschiedlichen Datenarten. Dazu gehören:

  • Demografische Daten wie Alter, Geschlecht, Wohnort und Beruf
  • Verhaltensdaten wie Klicks, Verweildauer oder Seitenaufrufe
  • Gerätedaten wie beispielsweise, ob der Zugriff über Mobil- oder Desktop-Geräte erfolgt
  • Transaktionsdaten wie Einkaufswert oder Zahlmethode
  • Geografische Daten wie der Standort und folglich Vertriebsgebiet
  • Zeitliche Daten wie etwa Zeitstempel zu den jeweiligen Interaktionen oder hochfrequentierte Wochentage
  • Kanalbezogene Daten wie Interaktionen über Website, E-Mail oder soziale Medien

Durch die Verknüpfung all dieser gesammelten Informationen sind Unternehmen in der Lage, personalisierte Strategien zu entwickeln, die exakt die individuellen Bedürfnissen ihrer Kunden adressieren. Doch so viele Insights das Customer Journey Tracking liefert, so wichtig ist auch der richtige Umgang mit den sensiblen Daten der Nutzer.


Der Datenschutz beim Customer Journey Tracking

Dank erfolgreicher Customer Journey Analytics haben Unternehmen Zugriff auf eine Vielzahl an personenbezogenen Daten. Dass also gerade hier das Thema Datenschutz großgeschrieben werden sollte, liegt auf der Hand. Je nachdem, welche Tools für die Erhebung der Daten zum Einsatz kommen, ist es unerlässlich zu kontrollieren, ob sich das Unternehmen an die geltenden Datenschutzrichtlinien hält. Dabei geht es um Fragen wie beispielsweise:

  • Wie werden Benutzerdaten gesammelt?
  • Werden sie pseudonymisiert oder anonymisiert?
  • Wo werden die Daten verarbeitet oder gespeichert?
  • Werden die Nutzer auf die Verwendung ihrer Daten hingewiesen?
  • Gibt es eine vollständige Datenschutzerklärung?
  • Erfolgt die Einholung der Nutzereinwilligung für die Datenerhebung und -verarbeitung rechtskonform?

Geht es um Datenschutz, stehen die meisten Softwarehersteller ohnehin in der Pflicht, eine rechtskonforme Datenerhebung und -analyse zu ermöglichen. Trotzdem sollten Unternehmen bei der Auswahl einen Blick mehr riskieren und sicherstellen, dass die ausgewählte Software alle geforderten Sicherheitsstandards erfüllt.

Die DSGVO als Grundlage bei der Customer Journey Analyse

Die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die den Datenschutz und die Privatsphäre von Personen innerhalb der Europäischen Union (EU) regelt, beinhaltet strenge Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten. So ist beispielsweise die Anonymisierung der Daten essenziell. Dabei werden die gesammelten Informationen so verändert, dass sie nicht mehr einer identifizierbaren Person zugeordnet werden können. Dies minimiert das Risiko der Datenrückverfolgung. Auch die Pseudonymisierung zahlt auf dieses Vorhaben ein, indem persönliche Daten durch einen Identifikator ersetzt werden, sodass die Verknüpfung zwischen Daten und einer spezifischen Person nur durch zusätzliche Informationen möglich ist. Weitere Vorgaben sind

  • Datensparsamkeit, also nur die Erfassung derjenigen Daten, die für den Zweck der Analyse notwendig sind,
  • größtmögliche Transparenz und Informationspflicht dem Kunden gegenüber,
  • die Verwendung sicherer Protokolle für die Übertragung von Daten und eine verschlüsselte Speicherung sowie
  • die Einwilligung der Kunden, bevor ihre Daten für das Customer Journey Tracking genutzt werden.

Ebenso wichtig in diesem Kontext ist das EU-US Data Privacy Framework (DPF), das im Juli 2023 in Kraft getreten ist. Dieser transatlantische Datenschutzrahmen ermöglicht den Datenaustausch zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten, ohne dass zusätzliche Datenschutzgarantien gewährleistet werden müssen. Ein wichtiger Schritt – nicht nur in Sachen Customer Journey Tracking –, denn nachdem das Datenschutzabkommen EU-US Privacy Shield vom Europäischen Gerichtshof als unzulässig erklärt wurden, war ein legaler Datentransfer von personenbezogenen Daten in die USA faktisch unmöglich. Allerdings kritisieren Datenschützer weiterhin die Problematik, dass sich US-Behörden Zugang zu personenbezogenen Daten von EU-Bürgern verschaffen können, und halten dies als nicht mit der DSGVO vereinbar. Es bleibt spannend, wie lange das Data Privacy Framework wohl Bestand haben kann.

Das Aus für Cookies

Auch das bevorstehende Ende von Third-Party-Cookies, angekündigt durch verschiedene Browser-Anbieter wie Google und Firefox, wird erhebliche Auswirkungen auf das Customer Journey Tracking haben. Es gilt, alternative Methoden zur Nutzeridentifikation und Nachverfolgung zu entwickeln, und dabei wieder den Kreis zum Datenschutz zu schließen. Wie das am besten gelingt, weiß unser Bronze-Partner etracker. Die Tracking-Spezialisten für Webanalyse und Push Notification Marketing zeigen, wie man dank Customer Journey Tracking das Maximum an Daten generiert und dabei unabhängig von Cookie-Einwilligungen oder Ad-Blocking vollkommen rechtskonform bleibt. Wertvolle Insights in das How-to teilten die Experten gemeinsam mit uns in einem Webinar zum Thema „Herausforderung Tracking und verstärkte Rechtssicherheit im B2B-Marketing. Status quo & Lösungen!“

Für das Setzen von Cookies ist stets eine Einwilligung der Nutzer erforderlich. Meist gilt dies auch für das Tracking ohne Cookies, es sei denn, man kann sich auf das sogenannte „Berechtigte Interesse“ stützen, das jedoch hohe Anforderungen an den Tracking-Anbieter stellt. Obendrein müssen Marketer bei der Datenerhebung das mildeste Mittel wählen. Das heißt, hochinvasive Verfahren wie Mouse-Tracking oder eine Nutzer-Identifikation durch den Tracking-Anbieter selbst sind ebenfalls nur mit Einwilligung möglich. Für jedes Tracking ist die Einwilligung der Nutzer und das Schalten eines Consent-Banners unumgänglich, um rechtskonform zu tracken. Wer also weder illegal Daten erheben will noch ein berechtigtes Interesse geltend machen kann, muss sich aufgrund einer durchschnittlichen Einwilligungsrate rechtskonformer Banner von nur rund 17 Prozent (Quelle: Consent Studie 2022) auf eine reduzierte Stichprobe einstellen. Diese Tatsache verringert natürlich auch die Datenqualität und hat somit unmittelbaren Einfluss auf das Customer Journey Tracking. Interessierte, die ihre Einwilligung erteilen, erhalten folglich auch passenderen Content, da sie dem Unternehmen mehr Einblick in ihre Interaktionen gestatten.


Vorteile von datenschutzkonformer Customer Journey Analytics

Beim Tracking der Customer Journey ist die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien wie der DSGVO nicht nur eine Verpflichtung per Gesetz, sondern trägt auch dazu bei, rechtliche Risiken zu minimieren. Durch den Einsatz von Anonymisierung, Pseudonymisierung und anderen Sicherheitsmaßnahmen minimieren Unternehmen potenzielle Risiken und schützen die Vertraulichkeit der gesammelten Daten.

  • Das wiederum stärkt die Kundenbindung, da Kunden sich dank erfolgreicher Customer Journey Analyse nicht nur in ihren Interessen nur besser verstanden, sondern durch den respektvollen Umgang mit ihren Daten auch geschätzt fühlen.
  • Wissen Kunden, dass ihre Daten sicher und gemäß den Datenschutzbestimmungen behandelt werden, entwickeln sie zudem ein höheres Vertrauen in die Marke. Dies trägt zu einer positiven Reputation bei und kann dazu ebenso dabei helfen, neue Kunden zu gewinnen.
  • Customer Journey Analytics unter Einhaltung des Datenschutzes ermöglicht zudem eine präzisere Personalisierung von Marketingbotschaften. Unternehmen können auf Basis von Kundenverhalten gezielte Empfehlungen aussprechen und maßgeschneiderte Inhalte bereitstellen. Dies steigert die Relevanz von Informationen und fördert ein positives Nutzererlebnis.
  • Datenschutzkonformes Customer Journey Tracking bietet Einblicke in die Effektivität von Marketingmaßnahmen. Unternehmen können analysieren, welche Kanäle und Botschaften besonders gut funktionieren und ihre Ressourcen entsprechend optimieren. Dies führt zu einem effizienteren Einsatz von Marketingbudgets und einer höheren Marketing-ROI (Return on Investment).

Auch bei SC Networks stehen Sicherheit und Datenschutz an erster Stelle. Um zu gewährleisten, dass unsere Software rechtskonform ist und bleibt, nutzen wir für Evalanche beispielsweise Transport Layer Security (TLS) und HyperText Transfer Protocol Secure (https), um eine sichere Kommunikation zu gewährleisten. Wir schützen alle erhobenen Daten durch umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen auf verschiedenen Ebenen – an unserer Seite agiert dabei etracker.

Die etracker GmbH aus Hamburg ist Spezialist für Web- und App-Analytics, datengetriebenes Marketing, Conversion-Optimierung sowie Web- und Wallet-Push-Marketing. Die etablierte etracker Audience Tracking-Technologie ist unabhängig geprüft und für ihre DSGVO-Konformität ausgezeichnet. Sie arbeitet standardmäßig Cookie-frei und bedarf keiner Einwilligung, sodass sich alle Besuche und Conversions rechtskonform erfassen lassen.


Fazit: Rechtskonformes Customer Journey Tracking – ein Best Practice

Unternehmen stehen in puncto Customer Journey Analyse also vor einiger Vielzahl an Herausforderungen. Dabei ist und bleibt das Customer Journey Tracking ein unverzichtbares Instrument im modernen Marketing, insbesondere im B2B-Sektor. Zusammenfassend sollten sich Unternehmen, die den Balanceakt zwischen effektivem Customer Journey Tracking und dem Schutz der Privatsphäre ihrer Kunden bewältigen wollen, an folgenden Punkten orientieren:

  • Transparente Kommunikation
  • Klare Einwilligung einholen
  • Option zur Ablehnung bieten
  • Datensparsamkeit üben
  • Sicherstellung der Datensicherheit
  • Anbieter prüfen
  • Datenschutzoptionen bereitstellen

Die Mühe lohnt sich, denn durch die Insights des Customer Journey Trackings können Marketer das Kauferlebnis ihrer Kunden optimieren, die Kundenbindung steigern, Problembereiche identifizieren und insgesamt einen enormen Mehrwert für das Unternehmen schaffen.

Jetzt gratis E-Book zum Thema  herunterladen!

Marketing Automation: Marketing- und Vertriebsprozesse digitalisieren & automatisieren

Alles Wissenswerte rund um Marketing Automation finden Sie in diesem E-Book – von der Einführung über erste Kampagnen bis hin zu Best Practices. Sie erhalten praktische Step-by-Step-Anleitungen, nützliche Checklisten, wertvolle Praxis-Einblicke und zahlreiche Hinweise zum Weiterlesen.

Bonus: Die wichtigsten Dos & Don´ts in der Marketing Automation verraten Ihnen elf der hochkarätigsten Experten aus unserem Evalanche Partner-Netzwerk.

 

Jetzt herunterladen

nach oben